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RESPEKT

Eine bewegende Geschichte am Weltflüchtlingstag

Ein Flüchtling aus der ANKER Einrichtung Unterfranken erzählt über seine Flucht & deren Herausforderungen

Zum Weltflüchtlingstag möchten wir Ihnen eine eindrucksvolle Geschichte eines Flüchtlings und Asylantragstellers aus der ANKER Einrichtung Unterfranken präsentieren. Aus Sicherheitsgründen bleibt er anonym, aber er hat mutig von seiner Flucht und den Herausforderungen berichtet, die er auf dem Weg überwinden musste. Diese Geschichte steht symbolisch für die Erfahrungen vieler Flüchtlinge weltweit, die nach Sicherheit und einem besseren Leben suchen.

Die ANKER Einrichtung in Unterfranken, in der der junge Mann seit einigen Monaten aufhält, wird von uns betreut. Diese Geschichte hat der junge Mann unserem Objektverantwortlichen in Anwesenheit seines psychologischen Betreuers berichtet, zu denen er ein "sehr gutes Verhältnis" hat. Der Veröffentlichung seiner Geschichte hat er ausdrücklich zugestimmt.  

Trennung vom Vater und die traumatischen Erfahrungen in Griechenland

So floh er gemeinsam mit seinem Vater nach Ägypten. Von dort wurden Sie gegen Bezahlung in einem Container nach Griechenland gebracht. In Griechenland wurden Vater und Sohn voneinander getrennt, da der Junge keine Papiere bei sich hatte und die griechische Polizei Informationen über seine Herkunft erhalten wollte. Während der Verhöre und Misshandlungen fiel er für zwei Monate ins Koma. Anschließend verbrachte er weitere zwei Jahre in Griechenland, wo er unter der Aufsicht des Jugendamtes seine Verletzungen ausheilte, aber immer wieder von Panikattacken und Depressionen geplagt wurde.

Die Entscheidung zur Flucht wegen kriegsähnlichen Konflikten im Herkunftsland

Im Jahr 2010 herrschte in seinem Herkunftsland, der Westsahara, ein kriegsähnlicher Konflikt zwischen seinem Land und Marokko. Die regierende "Polisario Partei" versuchte damals, alle Männer, einschließlich Minderjähriger, als "Kämpfer" für den anstehenden Krieg zu rekrutieren. Infolgedessen entschloss sich der damals 14-jährige Junge zusammen mit seinem Vater, ihr Land zu verlassen. Sie wollten nichts mit dem Krieg zu tun haben und strebten ein sichereres und besseres Leben an. Die Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

Flucht nach Deutschland und die Schwierigkeiten der Integration

Im Jahr 2012 gelangte er über Italien und Österreich nach München. Sein Betreuer dort zeigte kein Interesse und half ihm nicht, seine Anfälle und Depressionen zu bewältigen. Am Münchner Hauptbahnhof geriet er an die falschen Leute, die es ihm leicht machten, zunächst kostenlos und später gegen geringe Bezahlung Zugang zu Alkohol, Medikamenten und schließlich Drogen zu bekommen.

In einem rauschähnlichen Zustand zerstörte er 20 Autos mit einem Stein, wurde festgenommen und verbrachte ein Jahr im Jugendarrest mit begleitender Therapie. Nach seiner Entlassung kam er nach Augsburg. Hier lernte er ein türkisches Mädchen kennen und lieben, doch aufgrund des Widerstands ihres Vaters, der diese Beziehung nicht akzeptierte, trennte sie sich von ihm.

Bei der Beantragung seines Asylantrags in Augsburg wurde er nach seinem Herkunftsland befragt. Die Westsahara wurde nicht anerkannt, daher sollte er sich entweder für Marokko oder Algerien entscheiden. Aufgrund des schlechten Rufs der Marokkaner als Schläger und Vergewaltiger entschied er sich für die Angabe "Algerien".

Erst im Jahr 2013 gelang es ihm nach intensiver Suche, zum ersten Mal telefonischen Kontakt zu seinem Vater aufzunehmen, der mittlerweile in der Schweiz lebte. Nachdem er seine früheren Strafen abbezahlt und Geld gespart hatte, versuchte er 2017, zu seinem Vater in die Schweiz zu gelangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er kein Handy mehr und somit keinen Kontakt zu seinem Vater. In der Schweiz konnte er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser halten, während er nach seinem Vater suchte. Als er dort aufgegriffen wurde, wurde er nach Deutschland abgeschoben. Er reiste dann eine Weile durch Frankreich, arbeitete dort ebenfalls gelegentlich und kehrte schließlich nach Deutschland zurück.

Rehabilitation und Unterstützung, die er in der ANKER Einrichtung erfahren hat.

Seit etwas mehr als 5 Monaten lebt er nun in der ANKER-Einrichtung Unterfranken und engagiert sich dort als Dolmetscher.

Auf die Frage nach den schönen Erinnerungen, die er für sich behalten hat, erwähnt er seine Freude darüber, sowohl die französische als auch die deutsche Sprache gelernt zu haben, sowie die Erfahrung, durch verschiedene Jobs eigenes Geld verdienen zu können.

Er hat sein Leben wieder in den Griff bekommen, ist zu einem positiven Menschen geworden, hat die schmerzhaften Erinnerungen hinter sich gelassen und schaut erwartungsvoll in die Zukunft.

Die Geschichte dieses Flüchtlings aus der ANKER Einrichtung Unterfranken verdeutlicht eindrucksvoll, wie sehr das Schicksal vieler Flüchtlinge von den Umständen der Flucht geprägt ist. Gleichsam ist sie ein starkes Beispiel für den Überlebenswillen und die Stärke vieler Flüchtlinge weltweit.

Wir, secura protect, sind uns als Sicherheitsdienstleister der Verantwortung bewusst, in den Einrichtungen nicht nur für die Sicherheit der Bewohner zu sorgen, sondern auch mit gewissem Fingerspitzengefühl mit den Bewohnern umzugehen. Tagtäglich sehen wir uns mit solchen Schicksalen konfrontiert und wissen, dass Mitgefühl und Empathie essenziell sind, um den Menschen in ihrer schwierigen Situation beizustehen und ihnen eine Perspektive auf ein würdevolles und sicheres Leben zu geben.

Der Weltflüchtlingstag erinnert uns daran, dass wir uns gemeinsam für eine offene, inklusive und unterstützende Gesellschaft einsetzen sollten.

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